Wir zerlegen die Zeit in Einheiten und messen sie mit unseren Uhren und Kalendern. Das Leben, die Prozesse des Werdens und Vergehens werden so in objektiv gleiche, kleine, quantitative Einheiten von Tagen, Stunden, Minuten und Sekunden zerlegt. Alles ist auf das Genaueste vermessen.
In den alten Überlieferungen wird vom „Rad der Zeit“ erzählt.
Jede Lebensphase hat so Ihre eigene Überschrift. In der Phase der Lebensmitte – ich bin 50 plus und damit schon über die Mitte hinaus – wird häufig Bilanz für den bisherigen Lebensverlauf gezogen. Erfolge, aber auch Fehlentscheidungen und Enttäuschungen werden deutlich. Häufig lohnt sich ein wertschätzender Blick zurück, bevor man sich der Gegenwart und der Zukunft widmet. Insbesondere da die kommende Zeit sich etwas gestaucht anfühlt.
Wenn wir älter werden, spüren wir immer stärker, dass wir sterblich sind und fangen an über unser Leben nachzudenken. Ist es ein glückliches Leben? War es erfolgreich? Hat es sich gelohnt? Was auch immer ich mit „lohnen“ und „Erfolg“ meine.
Vielleicht denke ich mit einem gewissen Lustgefühl daran, welchen Besitz ich angesammelt habe oder betrachte hohes Alter und Lebensqualität als Beleg für ein erfolgreiches Leben. Und natürlich will ich auch auf keinen Genuss und keine Bequemlichkeit verzichten, die ich mir nun einmal so hart erarbeitet habe.
Doch was ist der Sinn des Lebens? Wozu bin ich hier?
„Warum es sich lohnt, ressourcenorientiert zu führen?“ Eine Frage über die man eigentlich nicht mehr allzu sehr nachzudenken braucht. Denn die Antwort ist ja eindeutig „Es lohnt sich!“. Vieles spricht dafür und es ist doch erstrebenswert, wenn Menschen ihre Potentiale, Stärken und Talente entdecken, entwickeln und nutzen. Das gilt für Erwachsene und Kinder gleichermaßen.
Doch manchmal höre ich in Workshops Äußerungen von Mitarbeitern: „Das Einzige was stört, ist unser Chef. Wenn er sich nicht immer einmischen würde, dann würde es besser laufen?“.
Eine ressourcenorientierte Führung geht davon aus, dass auch der Mitarbeiter die meisten Fähigkeiten zur Lösung seiner Aufgaben- und Probleme in sich trägt. Die Führungsaufgabe besteht nun darin, diese Mitarbeiter-Ressourcen zu entdecken, zu aktivieren und zu entfalten. Die Rolle der Führungskraft ist dann die eines Wegbegleiters, Prozesshelfers und eben „Potential-Entfalters“.
Auch im Führungsalltag brauche ich ein Verständnis und Gespür, wie Mitarbeiter mit ganz unterschiedlichen Persönlichkeitsschwerpunkten fühlen, wahrnehmen und denken. Denn Führung sollte nicht nur die Ziele und Aufgaben im Blick haben sondern insbesondere die Menschen. In der Konsequenz heißt das, meine Mitarbeiter kennen lernen zu wollen, neugierig auf den Mitarbeiter, die Mitarbeiterin sein, offen sein, Vorbehalte bei Seite legen. Es heißt doch: Wir wissen vielen über unsere Mitarbeiter aber wir kennen sie nicht.
Vielleicht bist Du ja auch so gut erzogen wie ich und bedankst Dich für fast „Alles“. Wenn die Kassiererin im Supermarkt Dir das Wechselgeld zurückgibt. Wenn dein Chef Dir mitteilt, dass er sich für deine Gehaltserhöhung so mächtig ins Zeug gelegt hat, aber leider aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung keine Gehaltserhöhungen möglich sind. Wenn der Telefonverkäufer Dir unaufgefordert und mit einer aufdringlichen Penetranz seine Finanzprodukte aufzwingen möchte.
Mein „Danke“ kommt schon reflexhaft hervor … ich bin halt ein höflicher Mensch. Aber haben diese Dankbarkeitsbekundungen etwas mit echter Dankbarkeit zu tun?
Mein wichtigstes Gespräch in diesem Jahr waren wohl die Gespräche mit mir selbst. Diese innere Stimme, die zu jeder Tages- und Nachtzeit da ist, sie ist oft hilfreich und oft anstrengend, oft Freud und oft Feind. Diese innere Stimme ist das Sprachrohr meiner Gedanken und meiner Gefühle und vielleicht handelt es sich dabei um die wichtigste Form der Kommunikation für uns selbst. Dieser ständig ablaufende innere Dialog.
Überzeugungen darüber, warum wir erfolgreich sind oder warum wir gescheitert sind, sind enorm wichtig und wirken sich stark auf unser Handeln aus. Sie führen zu unterschiedlichen Interpretationen vergangener Erfahrungen und unseres Selbstwertgefühls.
Diese inneren Überzeugungen führen auch zu unterschiedlichen Emotionen und Anstrengungen bei anstehenden Aufgaben und zu unterschiedlichen Motivationen in der Zukunft.
Sich Ziele zu setzen und dafür erfolgreich seine Potentiale, Ressourcen und Stärken zu aktivieren und auf´s Spielfeld unseres Lebens zu bringen, geht mit einem Empfinden von Selbstwirksamkeit einher.
In dieser Episodenfolge erhältst Du 4 Anregungen, wie Du deine persönlichen Potentiale wecken und entwickeln kannst:
Nicht nur ist Streit und Unfrieden in dieser Welt, die Aggression tobt auch häufig in uns. Oft drückt sich das in Selbstvorwürfen aus. Wenn wir glauben, dass wir versagt habe oder Unzufrieden sind, weil wir eine gute Gelegenheit verpasst haben, dann handelt es sich um Angriffe gegen uns selbst.
Für den Neurowissenschaftler, Joachim Bauer, ist die ursprüngliche Funktion von Aggression der Schutz und die Bewahrung des eigenen Organismus und die Abwehr von Schmerz. Aggression steht im Dienste sozialer Beziehungen und dient deren Verteidigung. Aggression entsteht immer dann, wenn Bindungen bedroht sind, wenn sie nicht gelingen oder fehlen. Wenn wichtige Beziehungen gefährdet werden, durch Vertrauensentzug oder wenn Menschen sich aus der Gemeinschaft ausgeschlossen fühlen, reagieren sie mit Aggression.
Literaturempfehlung: Bauer, Joachim: Prinzip Menschlichkeit – warum wir von Natur aus kooperieren, Hoffmann und Campe Verlag
… dass nicht nur das psychisches Erleben seinen direkten Niederschlag im äußerlich sichtbaren Körperausdruck findet sondern das Körpererleben auch der Auslöser für das psychisches Erleben ist.
… und anstatt zu fragen: „Was hast Du?“ – „Rückenschmerzen!“, es manchmal hilfreicher ist, zu fragen: „Was fehlt Dir?“ Vielleicht will mir der Schmerz etwas mitteilen, nämlich „kümmere Dich, da ist in deinem Leben zur Zeit etwas nicht in Ordnung?“
… und jeder seine eigene Art hat, Krankheiten und Schmerzen zu verarbeiten. Nur – nicht jede Bewältigungsstrategie ist für den Heilungsprozess günstig.
Hier mal ein Angebot von 4 verschiedenen Schmerztypen. Zu welchem Schmerztyp tendierst Du?
Wir Menschen verursachen Probleme und sind doch auch gleichzeitig Problemlöser. Wenn wir ein Problem lösen wollen und uns von Problem lösen können, um das Problem zu lösen, dann lohnt es sich, einen konsequent „wertschätzenden“ Wahrnehmungs- und Verhaltens-Fokus auf uns selbst und andere einzunehmen.
Wir sollten uns dann soviel wie möglich auf die Ressourcen und Stärken konzentrieren, die uns zur Verfügung stehen und im selben Maße darauf verzichten unsere „Schwächen“ und „Schattenseiten“ zu problematisieren.
Deshalb macht es Sinn, wenn wir unsere Zieldefinition gefunden haben, auch unsere Ressourcen, die wir zur Realisierung des Ziels brauchen, zu aktivieren.
Literatur:
Das Geheimnis guter Entscheidungen, Maja Storch, Goldmann-Verlag
Zweckgebundene, sinnstiftende Ziele geben Orientierung, sie geben Halt und Struktur und sind wie ein innerer Kompass. Das Ziel ist dann wie ein Wegweiser und gibt die Richtung an, in die es gehen soll. Wenn die Orientierung klar ist, fallen Entscheidungen leichter und kleine Teilerfolge auf dem Weg zum Ziel stärken unser Selbstvertrauen.
Dabei sind 3 zentrale Voraussetzungen erforderlich:
die Einschätzung der eigenen Bedürfnisse, Fähigkeiten und Interessen,
die Kenntnis realistischer Handlungsalternativen,
und die Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen und diese in die Tat umzusetzen
Wenn das WAS konkret als inneres Bild, als Vorstellung im Kopf existiert, wird es sich in der Wirklichkeit manifestieren, denn dem inneren Bild folgt die Energie, die dann dazu beiträgt, das Ziel zu verwirklichen.