Vom Wahrnehmen und Deuten … von der Wahrheit und der Lüge

Meine Wahrnehmung wird von meiner Lebenshaltung bestimmt, aus der heraus ich Ereignisse auf eine ganz bestimmte Weise deute und nach diesen Deutungen mein Verhalten ausrichte. 

Damit wird auch angedeutet, dass Lebenserfahrungen nicht zufällig entstehen und nicht verallgemeinerbar sind. Sondern im Gegenteil – sie sind etwas sehr Individuelles, das mit konkreten Haltungen zusammenhängt, die wiederum bestimmte Wahrnehmungen zulassen und andere ausschließen.

Der entscheidende Punkt der Erfahrungsgestaltung liegt am Anfang des Wahrnehmungsprozesses, bei der Deutung von Ereignissen. Und hier hilft uns Achtsamkeit und „Reines Beobachten“ weiter.

Die Aufgabe einer Deutung besteht darin, Sinn in einer Wahrnehmung zu finden. Der Sinn eines Ereignisses entsteht erst, indem die erlebte Situation in einen bestimmten Zusammenhang, einem Kontext, gestellt wird. 

Anscheinend versuchen wir ständig alle Wahrnehmungen in Deutungszusammenhänge einzuordnen, um Sinn zu finden. Der Mensch ist auch ein Sinn-Sucher. Auch wenn manchmal Unsinn dabei herauskommt Ohne Sinn fehlt jede Verhaltensmöglichkeit. 

So kann ich feststellen, dass meine Lebenshaltung nie die Wahrheit über mein Leben ausdrückt, aber sie ist immer wirksam. Meine Haltung zum Leben lässt viele Erfahrungen so werden, wie es der Lebenshaltung eben entspricht. Ich selbst bringe so das Kunststück fertig, in der Vergangenheit entstandene Lebenserfahrungen zu wiederholen, zu kopieren und so zu bestätigen. Auch Erfahrungen, die mir nicht gut tun.

Literatur:

  • Heinz von Förster, Bernhard Pörksen: Wahrheit ist die Erfindung eines Lügners; Carl-Auer-Systeme Verlag
  • John O. Stevens: Die Kunst der Wahrnehmung; Übungen der Gestalttherapie; Gütersloher Verlagshaus
  • Nyanaponika: Geistestraining durch Achtsamkeit; Buddhistische Handbibliothek; Verlag Beyerlein & Steinschulte
  • Sogyal Rinpoche: Das tibetische Buch vom Leben und Sterben; Fischer-Verlag
  • Paul Watzlawick: Wie wirklich ist die Wirklichkeit; Serie Piper

Podcast Von Problemen, Lösungen und Veränderungen

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Nützlicher Umgang mit Problemen – Tipp 4: Ressourcen aktivieren

Wir Menschen verursachen Probleme und sind doch auch gleichzeitig Problemlöser. Wenn wir ein Problem lösen wollen und uns von Problem lösen können, um das Problem zu lösen, dann lohnt es sich, einen konsequent „wertschätzenden“ Wahrnehmungs- und Verhaltens-Fokus auf uns selbst und andere einzunehmen.

Wir sollten uns dann soviel wie möglich auf die Ressourcen und Stärken konzentrieren, die uns zur Verfügung stehen und im selben Maße darauf verzichten unsere „Schwächen“ und „Schattenseiten“ zu problematisieren.

Deshalb macht es Sinn, wenn wir unsere Zieldefinition gefunden haben, auch unsere Ressourcen, die wir zur Realisierung des Ziels brauchen, zu aktivieren.

Literatur:

  • Das Geheimnis guter Entscheidungen, Maja Storch, Goldmann-Verlag
  • Neuropsychotherapie, Klaus Grawe, Hogrefe-Verlag

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Nützlicher Umgang mit Problemen – Tipp 3: Ziele klären – wo will ich hin?

Zweckgebundene, sinnstiftende Ziele geben Orientierung, sie geben Halt und Struktur und sind wie ein innerer Kompass. Das Ziel ist dann wie ein Wegweiser und gibt die Richtung an, in die es gehen soll. Wenn die Orientierung klar ist, fallen Entscheidungen leichter und kleine Teilerfolge auf dem Weg zum Ziel stärken unser Selbstvertrauen.

Dabei sind 3 zentrale Voraussetzungen erforderlich:

  • die Einschätzung der eigenen Bedürfnisse, Fähigkeiten und Interessen,
  • die Kenntnis realistischer Handlungsalternativen,
  • und die Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen und diese in die Tat umzusetzen

Wenn das WAS konkret als inneres Bild, als Vorstellung im Kopf existiert, wird es sich in der Wirklichkeit manifestieren, denn dem inneren Bild folgt die Energie, die dann dazu beiträgt, das Ziel zu verwirklichen.

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Nützlicher Umgang mit Problemen – Tipp 2: Reagiere so gelassen wie möglich und möglichst nicht sofort

Spannungen führen meist zu Verspannungen.

Deshalb ist eine Empfehlung: 

Reagiere auf Probleme möglichst nicht sofort, um destruktive Reaktionsmuster und Teufelskreis-Eskalationen zu vermeiden.

Viele Menschen regieren auf Probleme persönlich betroffen. Entweder lassen sie sich spontan in das Problem hineinziehen und/oder sie spüren Anspannungen, Druck, Stress, Bedrohtheit. Solche unangenehmen Gefühle versucht man meist abzuwehren durch Angriff oder Verteidigung, indem man den Problemüberbringer zurückweist, nach Schuldigen sucht, ärgerlich wird, zurückschlägt usw. alles Reaktionsmuster, die die eigene Stimmung und die Beziehung zum Umfeld verschlechtern, die eine wünschenswerte Gelassenheit und Problemdistanz verhindern und zudem keine gute Basis für kreative Lösungsansätze bieten. 

Die zweite Empfehlung lautet:

Reagiere so gelassen wie möglich in dem Bewusstsein, dass immer drei Wahlmöglichkeiten bestehen:

Love it!

Change it!

Leave it!

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Nützlicher Umgang mit Problemen – Tipp 1: Diskrepanz zwischen Wunsch und Wirklichkeit

In dieser kleinen Episodenreihe mit dem Titel „Nützlicher Umgang mit Problemen“ erfährst Du unter anderem:

  • warum jeder das recht darauf hat, ein Problem zu haben.
  • warum es vielleicht falsch wäre, Probleme zu schnell zu lösen.
  • warum wir nicht immer die Ursache des Problems kennen müssen, um es zu lösen.
  • und warum die Lösung manchmal das Problem ist.

Tipp 1: Disprepanz zwischen Wunsch und Wirklichkeit

Ein „Problem“ ist das Ergebnis des menschlichen Wahrnehmens und Urteilens und liegt in der Differenz zwischen dem Wunsch und der wahrgenommenen Wirklichkeit. Man könnte also sagen, Probleme werden von Menschen erfunden, sind ein kreativer, schöpferischer, mentaler Akt. 

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